Wieder breitet sich ein Virus über Europa aus. Als Ursprungsort konnte Leifers (bei Bozen) ausgemacht werden. Die wichtigsten Symptome: gute Laune und Freude an schöner Musik. Betroffen sind alle, die sich am 10. und 11. Juni 2011 nach Südtirol aufmachten, um dort das Köfelefest von Rudy Giovannini zu feiern, weshalb der Erreger auch als "Rudy-Virus" bezeichnet wird.
Am Freitag Vormittag stand dann eine Wanderung auf dem Programm. Erst ging es per Bus zum Kloster Maria Weissenstein, einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Norditaliens. Unterwegs erzählte Reiseleiter Bruno Endrizzi viel Wissenswertes über Leifers und Südtirol. Nach einem gemeinsamen Foto mit allen Fans ging es zu Fuß weiter nach St. Leonhard. An dieser Stelle erschien 1553 dem Bauern Leonhard Weißensteiner die Muttergottes und bat ihn, dort eine Kapelle zu bauen. Dieses Ereignis führte schließlich zur Errichtung von Maria Weissenstein. Unweit davon rette Rudy Giovannini vor vielen Jahren einer Frau das Leben, die abzustürzen drohte. Sie erfuhr erst etwa 10 Jahre später, von wem ihr damals geholfen wurde und nennt Rudy seither ihren "Schutzengel", was ihn zu dem Lied "Schutzengel mein" inspirierte. Dieses Lied sang er dann auch a cappella, nur mit der Akustik des Waldes, und legte als Zugabe noch "La Montanara" drauf – Gänsehaut pur.
Nach der Mittagspause ging es dann zurück nach Leifers, wo am Abend der erste Teil des Köfelefestes stattfinden sollte. Und wer jetzt denkt, dass Rudys Freunde nach der Wanderung zu müde zum Feiern wären, der irrt sich gewaltig. Schon das Trio "S'Kleeblatt" sorgte mit vielen schwungvollen Liedern und Humor für jede Menge Stimmung. Aber auch wenn sie noch so tolle Musik machten, nach etwa einer Stunde wurde es dann doch langsam Zeit für den eigentlichen Star des Abends: Rudy Giovannini. Und dann kam er auch schon mit einem flotten "Amore, amore" auf den Lippen und eskortiert von Schützen ins Zelt gelaufen. Neben einigen älteren Liedern wie "La Pastorella" oder "Ja, so schön ist doch nur Südtirol" präsentierte er vor allem Lieder aus seiner neuen CD "Die schönsten Lieder aus dem Süden", die eine Woche vorher auf den Markt kam. Für besonders viel Stimmung sorgte dabei die neue Fest-Hymne "Köfelefest". Bereits einige Wochen vor dem Fest hat Rudy Giovannini seinen Fans den Text via Internet zukommen lassen. Als "Hausaufgabe" sollten sie ihn auswendig lernen, damit sie dann einen kräftigen Chor bieten können. Rudy Giovannini "musste" das Lied an beiden Abenden mehrere Male singen, so gut kam es beim Publikum an.
In der Pause unterhielten die Unterlandler Schuhplattler das Publikum. Irgendwann wollten sie aber nicht mehr alleine platteln und baten aus jedem Land eine Dame auf die Bühne, die beim "Gäste-Plattler" mitmachen sollte. Nach anfänglichem Zögern haben sich dann auch einige Frauen – darunter ein neues Schweizer Mitglied unseres Fanclubs – getraut, die Herren zu unterstützen und bei ihren Späßchen mitzumachen.
Rudy Giovannini ruhte sich in der Zeit aber nicht aus, sondern schrieb zahlreiche Autogramme oder stand für Fotos zur Verfügung. Nachdem alle Wünsche erfüllt waren, machte er wieder mit seinem Musikprogramm weiter. Stimmungsfeuerwerk war aber nicht alles, was der vielseitige Künstler anzubieten hatte. Auch mit vielen, sehr einfühlsam gesungenen Balladen hat Rudy Giovannini das Publikum verwöhnt. Leuchtstäbe etc. wurden auf eine Belastungsprobe gestellt und nicht selten gab es stehenden Applaus für die wunderbaren Darbietungen, etwa bei "Il silenzio". Nur wenige Interpreten haben sich daran gewagt, diesen Instrumental-Welthit zu singen. Rudy Giovannini hat bewiesen, dass er mit seiner einmaligen Stimme dem wunderschönen Lied noch zusätzlichen Glanz verleihen kann.
Viel zu schnell war der schöne Tag vorbei, denn für so viel gute Laune ist ein Abend zu kurz. Und darum freuten sich schon alle auf die Fortsetzung am Samstag.
Das Vorprogramm bestritt ein Stammgast beim Köfelefest, nämlich Alex Pezzei. Er war nun bereits zum dritten Mal dabei. Allerdings hat er sich inzwischen gesteigert, statt der 20 Minuten in den letzten Jahren durfte er dieses Mal gleich eine Stunde seine schönsten Lieder präsentieren.
Nachdem sich das Publikum zu seinen flotten Harmonika-Klängen warm gefeiert hatte, hieß es wieder "Rudy-Giovannini-Zeit". Wie schon am Tag zuvor unterhielt er mit einer bunten Mischung aus alten und neuen, schwungvollen und ruhigen Liedern. Immer wieder lief er singend und moderierend durch das Zelt, sodass auch Gäste auf den hinteren Plätzen oft Gelegenheit hatten, ihn aus der Nähe zu bewundern. So manches Mal fiel Rudy Giovannini dabei ein spontaner, lustiger Kommentar zum Geschehen ein.
Irgendwann ließ er sich dann für eine Weile von den Geschwistern David am Mikrofon ablösen, um wieder einige Autogramm- und Fotowünsche zu erfüllen. Die beiden Schwestern erfreuten das Publikum mit einigen ihrer schönsten Lieder, bevor es dann für Rudy Giovannini wieder Zeit wurde, auf die Bühne zu gehen.
Singen ließ man ihn aber noch nicht gleich. Der Tourismusverband sowie die Bürgermeisterin von Leifers dankten Rudy Giovannini für die Verdienste um die Bekanntheit seiner Heimatstadt in Europa. Der Geschäftsführer des Musikverlages MCP drückte dem "Caruso der Berge" einige Geschenkpäckchen in die Hand und lobte die Qualität der neu erschienenen CD. Aber auch die Fans hatten an beiden Tagen viele Geschenke für "ihren" Rudy dabei. Natürlich hat sich auch unser Fanclub etwas einfallen lassen. Da Rudy Giovannini immer sehr viele Blumen bekommt, dachten wir, dass er sicher noch eine Vase gebrauchen kann. Und so haben wir auf eine wunderschöne gedrehte Glasvase ein kleines Gedicht und ein paar Noten gravieren lassen. Aber nicht irgendwelche Noten, sondern ein paar Takte aus seinem Grand Prix-Erfolg "Salve Regina". Damit sie nicht zu lange leer bleibt, haben wir sie dann auch gleich mit roten und weißen Rosen gefüllt.
Feiern macht hungrig und durstig. Abhilfe schaffte die Abteilung Fußball des SSV Leifers und versorgte die Festgäste fleißig mit Speis und Trank. Aber auch von ihnen gab es eine kleine Überraschung für Rudy Giovannini. Zu "Donna della Raspa" hatten sie eine Ballett-Einlage einstudiert. Anschließend überreichten sie ihm einen Ball mit ihren Unterschriften.
Auch das schönste Köfelefest geht leider einmal zu Ende. Wir danken dem Tourismusverband Leifers und Südtiroler Fanclub von Rudy Giovannini für die perfekte Organisation des Festes und Rudy selbst für die schönen Stunden, die er uns wieder in seiner Heimat bereitet hat. Alle Fans freuen sich jetzt schon wieder auf das nächste Fest, das am 8. und 9. Juni 2012 stattfinden wird.
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